Der VW-Dieselskandal kostet Verbraucher und Gerichte seit 2015 viel Zeit und Geld. Millionen Dieselfahrer weltweit sind betroffen und es werden immer mehr: Denn ein Ende des Skandals ist nicht abzusehen. Dieses Update fasst die Fakten rund um den Dieselskandal kompakt zusammen und zeigt, wie Betroffene zu ihrem Recht kommen.

- Seit 2015 ist bekannt: In zahlreichen VW-Fahrzeugen wurden Abgasmanipulationen verbaut.
- Viele Ansprüche sind inzwischen zwar verjährt, doch verschiedene Dokumente und Entwicklungen legen nah, dass auch vermeintlich saubere Nachfolgemotoren des „Skandalmotors“ EA189 im Dieselskandal betroffen sind.
- Zudem stehen weiterhin juristische Entscheidungen zu Einzelfragen im VW Abgasskandal aus.
- Für Besitzer von VW-Fahrzeugen lohnt es sich daher in jedem Fall zu prüfen ob möglicherweise ein Anspruch auf Schadensersatz besteht. Möglich ist das über den Online-Check im SIEGFRIED CLUB.
- VW-Dieselskandal im Überblick: Das müssen Verbraucher wissen
- Welche Folgen hat der VW-Dieselskandal für Verbraucher?
- Dieselskandal: Fahrverbote in Innenstädten
- Aktuelle Entwicklungen im Abgasskandal rund um Bosch
- Rückenwind für Verbraucher: Wichtige Urteile im VW-Dieselskandal zusammengefasst
- Kein Ende in Sicht: Neue Klagen und Rückrufe möglich
- Ausblick: Welche Entscheidungen stehen für 2022 an?
- Fazit: Verbraucherrechte im VW-Dieselskandal: Was können Betroffene 2022 noch tun?
VW-Dieselskandal im Überblick: Das müssen Verbraucher wissen
- Auslöser des VW-Dieselskandals waren Manipulationen an Dieselmotoren: 2015 gab der Volkswagen-Konzern zu, die Abgaswerte verschiedener Dieselfahrzeuge mit illegalen Abschalteinrichtungen manipuliert zu haben.
- Aufgeflogen war der VW-Abgasskandal bei dem als „sauber“ verkauften Motor EA189. Da auch Audi, Seat oder Skoda den Motor in ihren Dieselmodellen verbaut haben, schlug der Skandal in der gesamten Autobranche hohe Wellen. Inzwischen ist klar: Auch Daimler, Opel, BMW und viele weitere Hersteller scheinen verwickelt zu sein.
- Es gibt verschiedene Hinweise, Ermittlungen und verbraucherfreundliche Urteile, die nahelegen: Auch beim Nachfolger des EA189, dem EA288, scheint VW die Abgaswerte manipuliert zu haben.
- Bis heute sind Millionen Dieselfahrer von dem beispiellosen Skandal betroffen: Durch Diesel-Fahrverbote mit Ausnahmen, Rückrufe und den Wertverlust manipulierter Fahrzeuge erlitten sie zum Teil erhebliche finanzielle Schäden, die auch Software-Updates nicht verhindern können.
- Betroffene müssen die Folgen des Skandals nicht hinnehmen und können Entschädigung fordern. Hunderttausende, die einen Diesel fahren, haben ihre Chancen bereits erfolgreich genutzt. Denn immer mehr Gerichte entscheiden zugunsten der Verbraucher.
- Selbst nach einem Weiterverkauf ihres Diesels können Verbraucher Schadensersatz geltend machen. Sie können ihren Wagen dann zwar nicht mehr zurückgeben. Aber solange sie nachweisen, dass sie das Auto besessen haben, steht ihnen ein Schadensersatz zu. Sie können das beispielsweise über einen Kaufvertrag nachweisen. Darin müssen das Kaufdatum und der Kaufpreis vermerkt sein. Der Kaufvertrag wird dann rückabgewickelt. Auf den Schadensersatz müssen sich Verbraucher den Betrag, den der Verkauf des Autos eingebracht hat, anrechnen lassen.
- Besitzer von Dieselfahrzeugen sollten prüfen lassen, ob auch sie vom Abgasskandal betroffen sind, so lautet der Rat von Experten. Denn dann können sie Schadensersatzansprüche geltend machen.
Welche Folgen hat der VW-Dieselskandal für Verbraucher?

Jahrelang kauften VW-Kunden Dieselfahrzeuge in dem Glauben, die Umwelt mit sauberen Motoren und niedrigen Abgaswerten zu entlasten. Nachhaltig zeigten sich die Fahrzeuge allerdings nur auf dem Prüfstand, dafür sorgten illegale Abschalteinrichtungen. Im Straßenverkehr sind die Diesel dagegen mit viel zu hohen Abgaswerten unterwegs.
Der Skandal in Zahlen – so weitreichend sind die Folgen:
- Über 32 Milliarden Euro kostete der Dieselskandal den VW-Konzern nach eigenen Angaben bisher.
- 2,4 Millionen VW-Fahrzeuge rief das Kraftfahrt-Bundesamt allein bei Bekanntwerden des Dieselskandals zurück.
- Rund 11 Millionen Fahrzeuge sind weltweit in den Dieselskandal verwickelt. Etwa 5 Millionen davon sind VW-Dieselfahrzeuge.
Die verheerenden Auswirkungen des Dieselskandals hinterlassen in der Autobranche Spuren. Am härtesten trifft es jedoch die Autokäufer, die hohe finanzielle Schäden tragen müssen. Wer seinen Diesel weiterverkaufen will, muss beispielsweise mit einem massiven Wertverlust rechnen, denn viele Verbraucher haben ihr Vertrauen in Dieselfahrzeuge verloren. Außerdem sind Besitzer manipulierter Dieselautos von Rückrufen und Fahrverboten betroffen.
Dieselskandal: Fahrverbote in Innenstädten
Daneben dürfen viele Verbraucher mit ihrem Diesel in vielen Innenstädten nicht mehr fahren. Denn: Seit 2018 dürfen Kommunen Fahrverbote aussprechen. Zusammen mit der Umweltzone soll das helfen, die Luft in den Innenstädten sauber zu halten und die Belastung durch Stickoxide auf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresdurchschnitt zu begrenzen.
2018 und 2019 sprachen daher erste Städte wie Berlin, Darmstadt, Gelsenkirchen und Hamburg Fahrverbote aus. Weitere Städte wie München planen derzeit ein Fahrverbot. Dabei ist nicht auszuschließen, dass nicht nur weiter Diesel-PKW der Schadstoffklasse Euro 5 und schlechter betroffen sind. Es ist durchaus denkbar, dass auch Euro 6 Diesel in einigen deutschen Städten bald nicht mehr unterwegs sein dürfen. Bisher betreffen zwar die meisten Urteile im Dieselskandal Euro 5 Diesel. Das kann sich in nächster Zeit jedoch noch ändern.
Aktuelle Entwicklungen im Abgasskandal rund um Bosch
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) veröffentlichte im November 2022 interne Dokumente vom großen Autozulieferer Bosch. Diese könnten erhebliche Auswirkungen auf den Abgasskandal haben. Die Dokumente lassen vermuten, dass Bosch bereits früh über die fehlende Zulässigkeit der Software zur Abgasreinigung gewusst haben könnte. Dabei soll Bosch die Autohersteller auch vor möglichen rechtlichen Konsequenzen gewarnt haben.
Laut der internen Informationen soll Bosch 44 verschiedene Varianten der Software angefertigt haben. Das Entscheidende: Die Autozulieferer sollen das in Auftrag gegeben haben. Neben den bereits im Abgasskandal um Bosch gefallenen Namen VW, Mercedes und Audi wird zum ersten Mal auch BMW genannt. Der Konzern hatte bisher jegliche Beteiligung am Bosch Dieselskandal abgestritten. Ebenfalls neu: Die Dokumente sollen nicht nur von betroffenen Dieselfahrzeugen, sondern auch von Benzinern sprechen.
Dieselskandal Bosch: Verbraucher mit besseren Chancen?
Die internen Dokumente könnten die Chancen von Verbrauchern, vor Gericht einen Schadensersatz zu erstreiten, erheblich steigern. Denn: Sollten die neuen Vorwürfe stimmen, müssten Verbraucher möglicherweise künftig keine Betrugsabsicht der Hersteller mehr beweisen. Das wäre der Fall, wenn die Hersteller im Abgasskandal um Bosch mit Vorsatz gehandelt haben. Die DUH will die Dokumente an das Verwaltungsgericht Schleswig, das im Februar 2023 über den Einsatz der temperaturgesteuerten Abschalteinrichtungen entscheidet, weiterreichen.
Rückenwind für Verbraucher: Wichtige Urteile im VW-Dieselskandal zusammengefasst
Immer mehr Gerichte in Deutschland vertreten die Meinung, dass VW seine Kunden vorsätzlich getäuscht hat. Der Konzern hat Diesel verkauft, die das Versprechen für mehr Nachhaltigkeit im Straßenverkehr nicht einlösen. Geschädigte können deshalb Anspruch auf Schadensersatz geltend machen und damit den Wertverlust ihrer Fahrzeuge stoppen.
Das sind die wichtigsten Entwicklungen vor Gericht:
2018: Klagewelle und Musterfeststellungsklage
Im Jahr 2018 nahm der Skandal Fahrt auf, als eine Flut von Klagen den VW-Konzern überrollte. Zusätzlich zu zahlreichen Einzelklagen erreichte VW in diesem Jahr auch eine Musterfeststellungsklage. Verbraucherschützer hatten sie stellvertretend für tausende Dieselfahrer ins Leben gerufen.
2019: Verbraucherfreundliche Urteile
Für Dieselfahrer, die sich der Klage angeschlossen hatten, endete sie in einem Vergleich. Bessere Chancen hatten in der Regel diejenigen Verbraucher, die mit im Dieselskandal mit Einzelklagen ihr Recht einforderten. Denn seit 2019 zeichnet sich der Trend ab, dass Gerichte aller Instanzen immer häufiger verbraucherfreundliche Urteile fällen und den Geschädigten hohe Schadensersatzzahlungen zusprechen.
2020: Durchbruch im VW-Dieselskandal
Im Jahr 2020 folgten gleich zwei wegweisende Urteile, die Verbrauchern und Gerichten endlich mehr Klarheit brachten:
- BGH-Urteil am 25. Mai 2020: Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) wurde mit großer Spannung erwartet, denn sie sollte alle bisherigen verbraucherfreundlichen Urteile vieler Oberlandesgerichte untermauern. Der BGH entschied, dass betroffene Dieselfahrer einen Anspruch auf Schadensersatz haben und sich lediglich die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen müssen. Als Grund führte der BGH vorsätzliche sittenwidrige Täuschung durch VW an.
- EuGH-Grundsatzurteil am 17. Dezember 2020: In der zweiten Jahreshälfte legte dann der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit einer Entscheidung nach, welche die Ausgangssituation für Millionen Dieselfahrer in ganz Europa verbesserte. Der EuGH bestätigte in einem ersten Gutachten, dass die von Automobilherstellern wie Audi, Mercedes, Opel oder Volkswagen verwendeten Abschalteinrichtungen grundsätzlich als unzulässig einzustufen sind.
Abschalteinrichtungen in Fahrzeugen haben eine wichtige Funktion: Sie messen verschiedene Parameter von Motoren, etwa die Temperatur, und aktivieren bei Bedarf ein Emissionskontrollsystem zum Schutz des Motors vor Schäden. Allerdings manipulieren viele Autohersteller mit diesen Einrichtungen den Schadstoffausstoß eines Fahrzeugs auf dem Prüfstand, damit der Motor die vorgeschriebenen Umweltrichtlinien erfüllt.
Für Gerichte, die im Dieselskandal Entscheidungen fällen müssen, ist entscheidend, ob eine Abschalteinrichtung legal oder illegal ist. Aus diesem Grund hatte das EuGH-Urteil eine große Bedeutung.
Kein Ende in Sicht: Neue Klagen und Rückrufe möglich
Fast sieben Jahre sind vergangen, seit der Skandal um manipulierte Abgasvorrichtungen die gesamte Automobilbranche erschüttert hat. Doch selbst für den VW-Konzern, mit dem 2015 alles begann, ist der Skandal noch längst nicht ausgestanden.
Das hat unter anderem folgende Gründe:
- Ungenügende Software-Updates: Auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamtes sollte Volkswagen mittels Software-Update unzulässige Abschalteinrichtungen bei betroffenen Fahrzeugen entfernen. Mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass stattdessen im Zuge der Updates eine weitere Abschalteinrichtung installiert wurde. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu neuen Rückrufen kommt.
- Nachfolgemotor betroffen: Nachdem sich der VW-Dieselskandal anfänglich nur um den EA189 drehte, geriet auch der Nachfolgemotor EA288 unter Manipulationsverdacht. Erste Urteile von Oberlandesgerichten bestätigen den Verdacht illegaler Abschalteinrichtungen bei dem Motor.
Heute ist klar: Es sind nicht nur weitere Motoren, sondern vermutlich auch andere Autohersteller in den Skandal verwickelt. Verbraucher sollten die Entwicklungen im Abgasskandal deshalb genau weiter verfolgen und bei Verdacht prüfen, ob ihr Fahrzeug betroffen ist - etwa über den Online-Check im SIEGFRIED CLUB.
Ausblick: Welche Entscheidungen stehen für 2022 an?
Ein wichtiges Urteil ist 2022 bereits gefallen: Am 21. Februar verhandelte der BGH die Frage, ob der VW-Konzern für vom Abgasskandal betroffene Neuwagen auch über die normale Verjährung hinaus Schadensersatz zahlen muss. Das Ergebnis: Auch nach der Verjährung steht Geschädigten noch ein Restschadensersatz zu. Dieser verjährt erst zehn Jahre nach dem Kauf.
Offen ist dagegen nach wie vor die Frage, wie Leasing-Nehmende entschädigt werden können. Aktuell müssen gezahlte Leasing-Raten nicht zurückerstattet werden, sofern die Nutzung des Fahrzeugs über die gesamte Leasing-Zeit uneingeschränkt war. Einzige Ausnahme: Es war von Anfang an eine anschließende Übernahme des Diesels vereinbart. Im April werden dazu neue Informationen erwartet.
Darüber hinaus sind im Abgasskandal noch immer viele individuelle Klagen und Konstellationen zu verhandeln. Die Gerichte, Anwältinnen und Anwälte werden also auch 2022 nicht mit dem Dieselskandal abschließen können.
Fazit: Verbraucherrechte im VW-Dieselskandal: Was können Betroffene 2022 noch tun?
Kaum jemand hat geahnt, dass sich der VW-Skandal zum größten Skandal der Automobilbranche entwickeln würde. Heute wissen wir:

Seit der Skandal 2015 aufflog haben Millionen Dieselbesitzer weltweit finanzielle Schäden erlitten.
Klar ist aber auch: Für viele Betroffene haben sich die Chancen auf eine Entschädigung über die Jahre immer weiter verbessert und sind nach wie vor hoch. Mit erfahrenen Partnern an ihrer Seite steigern Betroffene ihre Chancen und kommen ohne Aufwand zu ihrer möglichen Entschädigung.
Der erste Schritt für mutmaßlich Betroffene ist die individuelle Prüfung ihrer Ausgangssituation. Mit einem Abgasskandal Rechner ist diese Prüfung in wenigen Minuten erledigt: Der kostenlose Diesel-Check zeigt Besitzern eines Dieselautos, ob sie vom VW-Dieselskandal betroffen sind und informiert sie über ihre möglichen Chancen auf Schadensersatz.
Wichtig für Verbraucher: Je früher sie ihre Chancen überprüfen, desto höher kann die Entschädigung ausfallen. Anwälte im VW-Dieselskandal empfehlen deshalb, rechtzeitig zu handeln. So verpassen Geschädigte keine Verjährungsfristen und verhindern, dass ihre Entschädigung durch gefahrene Kilometer gemindert wird.
So finden Sie den passenden Rechtsanwalt für Ihren Fall im Abgasskandal:
Ist auch Ihr Auto vom Abgasskandal um manipulierte Schadstoffwerte betroffen? Um vor Gericht Erfolgschancen zu haben, lohnt es sich, auf einen Rechtsbeistand zu setzen, der auf den Skandal spezialisiert ist.
Nach der kostenlosen Anmeldung im SIEGFRIED CLUB erhalten Sie deshalb Zugriff auf ein Netzwerk an erfahrenen Partneranwälten sowie zahlreiche Mustervorlagen für rechtssichere Kommunikation und den passenden Online-Check für Ihren Anspruch im Abgasskandal. Über den Online-Check erhalten Sie direkt eine Ersteinschätzung dazu, wie Sie am Besten vorgehen um Ihr Recht im Abgasskandal durchzusetzen.