Die Wohnungssuche läuft heutzutage meist über das Internet. Auf zahlreichen Vermietungs-Plattformen finden Vermieter und Mieter unkompliziert zusammen. Das hat aber nicht nur Vorteile, denn auch der Betrug durch Vermieter nimmt dadurch zu. Hier haben wir die häufigsten Maschen zusammengefasst und geben Tipps, wie sich Mieter gegen Mietbetrug wehren können.
- Mietbetrug durch Vermieter findet meist auf Onlineportalen im Internet statt.
- Dabei werden entweder Vorauszahlungen verlangt, mit denen die Betrüger dann verschwinden, oder Daten für weitere Betrugsversuche erbeutet.
- Mieter können sich vor Mietbetrug schützen, indem sie die Angebote genau durchlesen, hinterfragen und niemals vorab Geld überweisen.
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Mietbetrug – Wie man als Mieter getäuscht werden kann
Auf Internetplattformen gibt es vor allem zwei Betrugsmaschen, auf die Mieter hereinfallen können. Zum einen versuchen die Betrüger, an die Daten der Wohnungssuchenden zu kommen. Haben Sie Kontakt- und Bankdaten erst einmal erhalten, bestellen sie online Waren auf falsche Namen oder schließen Ratenverträge ab. Zum anderen verlangen die betrügerischen Vermieter oftmals eine Vorabzahlung von den Mietern und machen sich dann mit dem Geld davon. Wie die unterschiedlichen Maschen im Detail ablaufen können, haben wir nachfolgend zusammengefasst.
Betrüger treten als Vermieter auf
Der Mietbetrug durch Vermieter läuft meist nach dem gleichen Muster ab: Die angeblichen Vermieter erstellen ein Inserat für eine Wohnung und warten darauf, dass sich Mietinteressenten melden. Dann behaupten sie, dass sie sich derzeit im Ausland befinden oder aus einem anderen Grund eine Wohnungsbesichtigung nicht möglich sei. Sie bieten aber an, den Schlüssel per Post zu übersenden. Als Sicherheit verlangen sie dafür eine Vorabüberweisung der Mieter – üblicherweise per Geldtransfer über Anbieter wie Western Union. Haben sie das Geld erhalten, sind sie plötzlich nicht mehr erreichbar und tauchen unter.
Betrüger treten als Makler auf
Eine weitere Variante des Mietbetrugs ist es, dass sich die Betrüger als Makler ausgeben. Dafür mieten sie zum Beispiel über Airbnb eine Ferienwohnung an und stellen diese wiederum als vermeintliche Mietwohnung ins Internet.

Die falschen Makler treffen sich dann in der Wohnung mit Interessenten. Im Anschluss erhalten diese eine Mail, in der ihnen mitgeteilt wird, dass sie die Wohnung haben können, wenn sie vorab eine Mietkaution überweisen. Auch bei dieser Masche tauchen die Betrüger unter, sobald sie das Geld erhalten haben.
Mietbetrug durch Phishing-Mails
Es kann aber auch sein, dass die Betrüger die Daten der Mietinteressenten über gefälschte Mails abfangen. Üblicherweise erhält der Interessent dabei eine E-Mail der Immobilienplattform, auf der er sich angemeldet hat. In dieser Mail wird er unter einem Vorwand aufgefordert, sich über einen Link auf der Plattform anzumelden. In Wirklichkeit ist die Mail jedoch gefälscht. Der Kunde landet auf einer gefälschten Webseite, die jedoch aussieht wie diejenige des Onlineportals. Sobald er dort seine Zugangsdaten eingibt, fangen die Betrüger diese ab und verwenden sie für weitere Betrugsmaschen im Internet – zum Beispiel Spam-Versand oder Identitätsdiebstahl.
Diese Masche kann aber auch durch betrügerische Vermieter oder Makler angewendet werden. Sie fordern persönliche Daten der Interessenten für die angebliche Vermietung der Wohnung und verwenden diese dann selbst für weitere Betrugsversuche.
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Wie kann man sich als Mieter vor Mietbetrug schützen?
Wer eine Wohnung über das Internet sucht, sollte diese Tipps beherzigen, um nicht Opfer von Mietbetrug durch Vermieter zu werden:
- Misstrauisch bei Angeboten werden, die zu schön sind, um wahr zu sein – zum Beispiel bei einem zu günstigen Mietpreis im Vergleich zu anderen Inseraten oder zu geringen Nebenkosten.
- Darauf achten, dass die Kontaktdaten des Anbieters vollständig sind und er auch telefonisch erreichbar ist, nicht nur per E-Mail.
- Vorsichtig sein, wenn der Vermieter behauptet, dass keine Wohnungsbesichtigung möglich ist (zum Beispiel, weil er sich angeblich im Ausland aufhält).
- Makler überprüfen: Zum Beispiel weist der Maklerschein nach § 34 c Gewerbeordnung in Deutschland auf einen seriösen Makler hin, ebenso eine seriöse Webseite mit vollständigem Impressum und Datenschutzhinweisen.
- Die Fotos der Wohnung mit der Beschreibung vergleichen: Stimmt beides überein? Könnte es sich bei den Bildern um eine Ferienwohnung oder ein Hotelzimmer handeln? Werden die gleichen Fotos auch für andere Inserate genutzt (umgekehrte Bildersuche bei Google verwenden)? Sind teure Designermöbel zu erkennen, die nicht zu der geringen Miete passen können?
- Den Anzeigentext googeln: Wird der Wortlaut genauso noch für weitere Anzeigen verwendet?
- Google Maps oder ähnliche Programme nutzen, um herauszufinden, ob es die angegebene Adresse wirklich gibt und dort ein Wohnhaus steht.
- Auf Rechtschreibung und Sprache achten: Vorsicht ist bei schlechter deutscher Sprache auf deutschen Portalen und Kontaktaufnahmen auf Englisch geboten.
- Keine Vorabüberweisungen tätigen: Seriöse Vermieter oder Makler verlangen erst Geld, wenn der Mietvertrag unterschrieben ist.
- Keine eingescannten oder kopierten Ausweispapiere verschicken.
- Keine Bankdaten herausgeben.
- Keinen internationalen Bargeldtransfers über Western Union oder ähnliche Anbieter veranlassen.
- Falls eine Wohnung im Ausland angemietet werden soll: Kontrollieren, ob IBAN und Länderkürzel für das Land, in dem die Wohnung gemietet werden soll, übereinstimmen – zum Beispiel AT für Österreich oder CH für die Schweiz.
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Was kann man tun, wenn man auf Mietbetrug hereingefallen ist?
Wer bereits Geld überwiesen hat und dann feststellt, dass es sich um Mietbetrug handelt, sollte schnell reagieren und diese Schritte unternehmen:
- Strafanzeige bei der Polizei stellen
- Die Bank oder den entsprechenden Zahlungsdienstleister kontaktieren und versuchen, das Geld zurück zu buchen
- Den Mietbetrug bei der zuständigen Internetplattform melden
Fazit: Betrügerische Vermieter schnell enttarnen
Wer einmal Geld an die Betrüger überwiesen hat, sieht es höchstwahrscheinlich nie wieder. Daher sollten Interessenten die Wohnungsinserate im Internet genau überprüfen und auf jeden Fall keine Zahlungen im Voraus tätigen.

Wer verdächtige Anzeigen bemerkt, sollte diese der jeweiligen Plattform melden, damit sie gelöscht werden. Wer Opfer von Mietbetrügern geworden ist, kann außerdem Hilfe bei einem Anwalt suchen. Sie brauchen Hilfe bei Mietstreitigkeiten? Im Rahmen einer kostenlosen Mitgliedschaft im SIEGFRIED CLUB profitieren Sie nicht nur vom Zugriff auf Mustervorlagen für rechtssichere Kommunikation und auf das Netzwerk unserer Partneranwälte, sondern auch von passenden Online-Checks für Ihr Mietrecht und weitere Rechtsthemen. Werden Sie jetzt kostenlos Mitglied und erhalten Sie direkt eine Einschätzung dazu, wie Sie Ihr Recht schnell und unkompliziert geltend machen können.