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PKV Beitragserhöhung

PKV-Beitragserhöhung 2022: Was Versicherte gegen steigende Beiträge tun können

Rechtsanwalt Jan Frederik Strasmann

geprüft von Jan Frederik Strasmann
Rechtsanwalt für Verbraucherrecht

25. Februar 2022 um 12:57

Wer zum Jahresende einen Brief von der privaten Krankenversicherung erhält, muss sich auf steigende Kosten einstellen: Nach einer umfassenden PKV-Beitragserhöhung 2021 heben auch 2022 viele Anbieter ihre Beiträge wieder an – bis zu 45 Prozent, je nach Tarif fallen die Erhöhungen sogar noch drastischer aus. Doch nicht immer sind diese Preiserhöhungen wirksam.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten zur PKV-Beitragserhöhung und Möglichkeiten für betroffene Versicherte.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Die Beitragserhöhungen innerhalb der privaten Krankenversicherung fallen oft drastisch aus.
  • Erhöhungen der Beiträge zur PKV müssen jedoch ausführlich und plausibel begründet werden.
  • Fehlt eine solche Begründung, können zu viel gezahlte Beitrage zurückgefordert werden.
  • Über eine kostenlose Mitgliedschaft im SIEGFRIED CLUB können Verbraucher prüfen, ob sie sich ihr Geld zurückholen können.

Warum erhöhen private Krankenversicherer ihre Beiträge?

Die Beiträge steigen sowohl in der privaten als auch in der gesetzlichen Krankenversicherung. Bei der GKV steigt der staatlich regulierte Beitragssatz mit der Lohnentwicklung und wird zudem vom demografischen Wandel und von wachsenden Gesundheitsausgaben beeinflusst.

Eine PKV-Beitragserhöhung erfolgt in der Regel aus einem der folgenden Gründe:

  • Niedrige Zinsen: Jede PKV legt einen Teil der Beiträge ihrer Kundinnen und Kunden an, um unter anderem ältere Versicherte finanziell zu entlasten. Die derzeitige Lage am Kapitalmarkt senkt jedoch die Rendite dieser Investments.
  • Hohe Lebenserwartung: Die Menschen werden immer älter und nehmen Gesundheitsleistungen immer länger in Anspruch. Das erhöht die Ausgaben der privaten Krankenversicherung.
  • Steigende Kosten: Durch Inflation und allgemein steigende Kosten, zum Beispiel für Arzthonorare, können Versicherungsausgaben schneller zunehmen als geplant.
  • Medizinischer Fortschritt: Deutschland hat eines der modernsten Gesundheitssysteme weltweit. Allerdings sind innovative Behandlungsmethoden und Medikamente teuer.

Die Anpassung der Monatsprämien wird zum Jahresende an die Versicherten kommuniziert. Sie darf nur vorgenommen werden, wenn die tatsächlichen Kosten die kalkulierten um einen bestimmten Prozentsatz übersteigen. Dieser sogenannte Schwellenwert liegt in der Regel bei zehn Prozent.

Deshalb bleiben PKV-Beiträge manchmal jahrelang stabil und steigen erst bei Überschreiten des Schwellenwerts sprunghaft an. Dass es mit der Preiserhöhung 2022 zum zweiten Mal in Folge Anpassungen gibt, ist auch den hohen Ausgaben während der Corona-Pandemie geschuldet.

Person reicht eine Krankenversichtenkarte an eine weitere Person.

Mit welcher PKV-Beitragserhöhung Sie rechnen müssen

Nach der PKV-Beitragserhöhung 2021 mussten viele Privatversicherte plötzlich tiefer in die Tasche greifen, um ihre Versicherungsprämien zu zahlen. Im Schnitt sind die Beiträge in der PKV um 10,1 Prozent gestiegen. Von dieser Entwicklung waren laut der der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mehr als 80 Prozent der fast neun Millionen PKV-Kunden in Deutschland betroffen.

Auch für das Jahr 2022 steht vielen Versicherten wieder eine Beitragsanpassung ins Haus. Die einzelnen Versicherer werden ihre Beiträge sehr unterschiedlich anpassen, sodass in einigen Tarifen eine PKV-Beitragserhöhung von bis zu 45 Prozent möglich ist. Die Steigerung liegt laut PKV-Verband insgesamt 2,6 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt.

Zwar bleiben einige Versicherte von steigenden Prämien verschont. Andere trifft es dafür umso härter. Denn ob und wie stark die Beiträge der einzelnen Versicherten steigen, hängt von ihrem gewählten Tarif und dem Versicherer ab, bei dem sie versichert sind.

Gut zu wissen

Die Beitragsanpassung in der PKV erfolgt immer in Euro. Da jedoch jeder PKV-Beitrag individuell berechnet wird, werden die Anpassungen in Prozent angegeben. Verbraucherinnen und Verbraucher können daraus ablesen, mit welchen Preissteigerungen sie in etwa rechnen können.

Private Krankenversicherung: Beitragserhöhung im Überblick

Die folgende Übersicht zeigt in kompakter Form, wie sich die Beiträge bei einigen der größten privaten Krankenversicherer entwickeln:

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Debeka

Mit rund 2,5 Millionen Privatversicherten ist die Debeka Deutschlands größte PKV.

Bisherige Anpassungen: 2021 um durchschnittlich 17,6 Prozent. Auch 2022 ist wieder mit einer Debeka-Beitragserhöhung zu rechnen.

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Axa

Fast 800.000 Vollversicherte zählt die Axa.

Bisherige Anpassungen: 2017 und 2018 um bis zu 42 Prozent. 2021 um 3,6 Prozent. Auch 2022 steigen die Beiträge.

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DKV

Die rund 725.000 Privatversicherten der DKV mussten schon zahlreiche Preiserhöhungen hinnehmen.

Bisherige Anpassungen: Besonders hoch fiel die Erhöhung 2016 aus. Insgesamt stiegen die Beiträge um 7,8 Prozent, in einigen Tarifen waren es allerdings sogar mehr als 40 Prozent. Auch 2022 steigen die Beiträge wieder.

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Signal Iduna

Die Signal Iduna zählt etwa 620.000 PKV-Versicherte.

Bisherige Anpassungen: Kundinnen und Kunden blieben bisher von drastischen Anpassungen verschont, von 2012 bis 2021 stiegen die Beiträge im Schnitt um 1,64 Prozent. Aber: 2020 verteuerten sich einzelne Tarife um 24 Prozent.

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Allianz

Rund 580.000 Vollversicherte vertrauen der Allianz. Doch auch sie zahlen regelmäßig mehr.

Bisherige Anpassungen: Zwar waren die durchschnittlichen Beitragsanpassungen der letzten Jahre moderat. Allerdings gab es immer wieder Ausreißer: 2018 wurden einige Tarife mehr als 23 Prozent teurer.

Was passiert, wenn man die PKV nicht mehr bezahlen kann? Diese Rechte haben Versicherte

Jahr für Jahr sind Millionen Privatversicherte von einer Beitragsanpassung betroffen. Der Ärger darüber ist groß, doch die wenigsten Betroffenen wehren sich gegen eine PKV-Beitragserhöhung. Denn viele PKV-Kundinnen und -Kunden kennen ihre Rechte nicht. Dabei haben privat Versicherte verschiedene Möglichkeiten, um die ständige Erhöhung ihres Versicherungsbeitrags zu stoppen. Grundsätzlich können Versicherte zum Beispiel in einen anderen Tarif oder eine andere PKV wechseln und damit ihren Beitrag senken.

Ist die PKV-Beitragserhöhung unwirksam, können Versicherte mit Hilfe von Expertinnen und Experten ihre zu viel gezahlten Beiträge zurückfordern. Kann man die private KV wechseln? Und bis wann kann man in die Gesetzliche wechseln?

Die folgende Übersicht fasst Ihre Rechte zusammen:

Sonderkündigungsrecht nutzen und Krankenversicherung wechseln

Erhöht die PKV ihre Beiträge, haben Versicherte grundsätzlich ein Sonderkündigungsrecht. Sie können dann ohne Beachtung etwaiger Mindestvertragslaufzeiten kündigen. Dabei gilt eine Kündigungsfrist von zwei Monaten ab Erhalt des PKV-Schreibens zur Beitragserhöhung. Von diesem Recht können Versicherte Gebrauch machen, wenn sie zurück in die gesetzliche Krankenkasse oder zu einer anderen PKV wechseln wollen.

Wechsel private Krankenversicherung: Bei einem Wechsel des PKV-Unternehmens gehen Altersrückstellungen verloren. Diese Rückstellungen bauen Versicherte mit einem Teil ihrer gezahlten PKV-Beiträge fürs Alter auf. Allerdings sind sie an einen PKV-Anbieter gebunden.

Was es für den Wechsel von PKV zu GKV zu beachten gibt, lesen Sie am Ende des Artikels.

PKV-Tarif optimieren beim eigenen Anbieter

PKV-Versicherte haben ein Tarifwechselrecht. Das bedeutet, sie können den Tarif innerhalb ihrer PKV wechseln, etwa wenn ihr Monatsbeitrag zur finanziellen Belastung wird und sie in einen günstigeren Tarif wechseln möchten.

Bei einem PKV-Tarifwechsel gehen keine Altersrückstellungen verloren. Allerdings können Risikozuschläge und Wartezeiten im neuen Tarif anfallen, sofern dieser mehr Leistungen umfasst als der ursprünglich gewählte Tarif.

Älteren Versicherten ab 55, die bereits vor 2009 privat versichert waren, steht zur Beitragsreduzierung außerdem der Standardtarif offen, den alle privaten Krankenversicherungen anbieten müssen. Der Leistungsumfang dieses Tarifs entspricht dem der GKV.
Für langjährig Versicherte ist der Standardtarif oft eine günstige Alternative, da die Altersrückstellungen den Beitrag reduzieren.

PKV-Beitragserhöhung von Experten checken lassen

Alternativ zum Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung oder zum Verlust von Altersrückstellungen beim PKV-Wechsel können Sie Ihre Beitragsanpassung durch Versicherungsexperten prüfen lassen. War die Preiserhöhung unwirksam, können Sie Ihre zu viel gezahlten Beiträge der letzten drei bis zehn Jahre zurückfordern – ohne Leistungskürzungen zu riskieren.
Immer mehr Gerichtsurteile bestätigen, dass viele Versicherer ihre Preissteigerungen nur mangelhaft begründen. Sachverständige raten deshalb, zunächst zu prüfen, ob die PKV den Versicherungsbeitrag zu Recht erhöht hat.

Frau informiert sich am Laptop über die PKV Beitragserhöhung.

PKV-Beitragserhöhung: Das sagen die Gerichte

In den letzten Jahren haben Gerichte immer wieder bestätigt, dass viele PKV-Beitragserhöhungen unwirksam waren. Sie führten das unter anderem auf diese Gründe zurück:

Schwellenwert nicht erreicht
Das Landgericht Bonn kam zu dem Schluss: Die DKV hat in 2012, 2013 und 2016 ihre Tarife unzulässig erhöht. Denn: Die Kosten der DKV waren lediglich um 7 Prozent gestiegen. Der gesetzliche Schwellenwert liegt jedoch bei 10 Prozent. Zwar hatte die DKV den Schwellenwert in ihren Versicherungsbedingungen auf 5 Prozent herabgesetzt. Das Gericht erklärte das jedoch ebenfalls für unwirksam (Urteil vom 02. September 2020, Az. 9 O 396/17). Das Oberlandesgericht Köln hat die Entscheidung im Wesentlichen bestätigt (Urteil vom 07. September 2021, Az. 9 U 199/20).

Keine ausreichende Begründung
Der Bundesgerichtshof entschied: PKV-Beitragserhöhungen sind unwirksam, wenn die Versicherer diese nicht ausreichend begründen. In dem Fall hatte die Axa ihre Beiträge in den Jahren 2014 bis 2016 erhöht. Dabei hatte sie in ihrem Standardschreiben jedoch nicht angegeben, warum die Beiträge steigen und welche Berechnungsgrundlage sich verändert hat.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch das Landgericht Frankfurt. Dies stufte die PKV-Beitragserhöhung der Barmenia in einem Tarif zwischen 2010 und 2018 als unwirksam ein. Die Versicherung hatte die Erhöhung nicht ausreichend begründet (Urteil vom 16. April 2020, Az. 2-23 O 198/19).

Keine materiellen Voraussetzungen für Beitragserhöhungen
Das Oberlandesgericht Stuttgart stellte fest: Die PKV-Beitragserhöhung von zwei Tarifen der Axa zum 01. Januar 2017 waren unwirksam. Die Versicherung konnte nicht darlegen, warum die Tarife in dieser Höhe gestiegen waren. Damit fehlten die materiellen Voraussetzungen für die Erhöhung (Urteil vom 15. Juli 2021, Az. 7 U 237/18).

Alterssprung keine Begründung für Beitragserhöhung
Das Amtsgericht Berlin kam zu dem Ergebnis: Versicherer dürfen in ihren Allgemeinen Versicherungsbedingungen nicht festhalten, dass Beiträge automatisch ab einem bestimmten Alter, unabhängig von den Leistungsausgaben steigen. Genau das hatte die DKV jedoch vorgenommen. Das Gericht erklärte die entsprechende Klausel für unwirksam (Urteil vom 10. November 2020, Az. 11 C 178/19).

Beitrag checken und der PKV-Beitragserhöhung entgehen

Ob Ihre PKV-Beitragserhöhung rechtmäßig war und Sie Anspruch auf Rückerstattung haben, kann z.B. im SIEGFRIED CLUB erfahren werden. Erst wenn diese Möglichkeit der Beitragssenkung nicht für sie infrage kommt, sollten Versicherte ihren PKV-Tarif optimieren oder von privat zu gesetzlich wechseln.

Wechsel PKV GKV: Das gilt es zu beachten

Nach einer drastischen PKV-Beitragserhöhung denken viele Versicherte über die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nach. Während der Wechsel von der privaten Krankenversicherung zur Gesetzlichen bessere Leistungen und den Zugang zu modernen Behandlungsmethoden bringt, erhoffen sich Wechselnde von der PKV in die GKV eine finanzielle Entlastung.

Dabei gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. Denn nicht immer ist ein Wechsel des Gesundheitssystems ohne Weiteres möglich:

  • Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung: Der Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter bestimmten Umständen möglich, etwa wenn der Versicherte noch nicht das 55. Lebensjahr erreicht hat.
  • Wechsel PKV in GKV über 55: Der Wechsel von PKV in GKV ist ab dem 55. Lebensjahr fast ausgeschlossen. Ein Weg könnte bei Verheirateten über die Familienversicherung führen oder wenn die Versicherten in den fünf Jahren zuvor mindestens einen Tag lang gesetzlich versichert waren.
  • Wie kommt man als Rentner aus der privaten Krankenversicherung? Auch bei älteren Versicherten ist die GKV-Rückkehr oft schwierig. Ob der Wechsel PKV in GKV als Rentner oder Rentnerin möglich ist, entscheidet die Vorversicherungszeit: Die Chance zum Wechseln hat zum Beispiel, wer in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens mindestens 90 Prozent der Zeit gesetzlich versichert war.

Vor- und Nachteile von GKV und PKV

Grundsätzlich sollten Versicherte die Entscheidung zwischen GKV und PKV nicht auf die leichte Schulter nehmen. Welche Faktoren bei der Wahl eine Rolle spielen, fasst die folgende Tabelle kurz zusammen:

PKV
GKV

Vorteile

PKV
  • erstklassiger und anpassbarer Leistungsumfang
  • individueller Beitrag, abhängig vom persönlichen Risiko
  • große Auswahlmöglichkeiten bei Tarifen verschiedener Anbieter
  • Leistungen sind ein Leben lang garantiert
     
GKV
  • gesetzlich vorgegebener Leistungskatalog
  • solidarisches System: jung und gesund finanziert alt und krank
  • kostenlose Familienversicherung
  • Beitrag richtet sich nach dem Gehalt: Geringverdiener zahlen weniger als Gutverdiener
     

Nachteile

PKV
  • bei schlecht kalkulierten Tarifen können Beiträge im Alter sehr teuer werden
  • jedes Familienmitglied braucht einen eigenen Vertrag
  • Rückkehr in die GKV oder Wechsel des Anbieters ist oft schwierig oder mit Nachteilen verbunden
  • eine PKV-Beitragserhöhung erfolgt oft sprunghaft
GKV
  • gesetzlich vorgegebener Leistungskatalog
  • Leistungen können gestrichen werden
  • Zuzahlungen in vielen Bereichen, etwa bei Zahnersatz
  • Beitrag steigt mit dem Gehalt
  • Faktoren wie demografischer Wandel und Gesundheitskosten führen zu Beitragserhöhungen
     

Langfristige Entwicklung der Beiträge in GKV und PKV vergleichbar

Dass sich die Beitragserhöhungen für GKV und PKV in der Zukunft unterschiedlich entwickeln, ist unwahrscheinlich. Davon geht das unabhängige IGES-Institut aus. Dazu hat es die langfristigen Beitragsentwicklungen in der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung verglichen. Das Ergebnis: In den letzten zwei Jahrzehnten fiel die Entwicklung vergleichbar aus.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch die Zeitschrift Finanztest. Sie untersuchte die Daten von 1970 bis 2014 und stellte fest: Die Kosten pro Versichertem steigen gleichermaßen - unabhängig davon, ob Verbraucher privat oder gesetzlich versichert sind.

Zu hohe PKV-Beiträge: Know-how von Experten nutzen

Der Wechsel des Gesundheitssystems ist oft nicht einfach. Mit großen Hürden will der Gesetzgeber verhindern, dass Versicherte in jungen Jahren von erstklassigen PKV-Leistungen profitieren und im Alter in die vermeintlich günstigere GKV wechseln, ohne das System bisher unterstützt zu haben.

Besser ist es, zunächst eine PKV-Optimierung anzustreben. Expertinnen und Experten helfen dabei, die beste Möglichkeit zu finden um zu hohe Beitragszahlungen gegebenenfalls zurückzufordern oder in einen besseren Tarif zu wechseln . Die Beratung durch einen Anwalt oder eine Anwältin bringt Klarheit über die individuellen Optionen.

Fazit: Ein Beitrags-Check lohnt sich

Wer sich für die private Krankenversicherung entscheidet, sichert sich umfangreiche Leistungen für die eigene Gesundheit. Doch der Preis dafür ist hoch – und für viele Versicherte steigt er jedes Jahr.

Auch wenn die Beitragssteigerungen im Schnitt moderat ausfallen, liegen die Kostensteigerungen in einzelnen Tarifen teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Das hat die allgemeine PKV-Beitragserhöhung 2021 eindrücklich gezeigt. Insbesondere die Corona-Pandemie zwang einige Versicherer zu Rekordanpassungen. Ein Ende der Erhöhungen ist nicht in Sicht.

Jede PKV darf ihre Beiträge nach oben anpassen. Um ihren Beitrag zu senken, können Versicherte ihren Tarif oder die PKV wechseln oder in die GKV zurückkehren. Diese Schritte können allerdings finanzielle Nachteile bringen. Als erstes sollten Betroffene deshalb ihre PKV-Beitragserhöhung prüfen lassen. Denn immer mehr Versicherungsgesellschaften erhöhen ihre Beiträge unrechtmäßig. Das hat mittlerweile auch der Bundesgerichtshof bestätigt. Viele weitere Gerichte in Deutschland schließen sich dieser Meinung an.

Für Verbraucher sind die Chancen auf Beitragsrückerstattungen deshalb besonders hoch. Sie können diese positive Ausgangslage nutzen, indem sie ihren Beitrag einem Check unterziehen. Alle weiteren Schritte und den Schriftverkehr mit der Versicherung erledigen erfahrene Versicherungsexpertinnen und Versicherungsexperten.

So kommen Versicherte, die von einer unwirksamen PKV-Beitragserhöhung betroffen sind, einfach und ohne Bürokratie zu ihrem Recht. Außerdem können sie mühelos ihren PKV-Tarif optimieren, ohne auf Leistungen zu verzichten. Sollte doch ein Wechsel in die GKV gewünscht sein, erhalten sie kompetente und umfassende Beratung.

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Rechtsanwalt Jan Frederik Strasmann

Juristische Prüfung durch Rechtsanwalt Jan Frederik Strasmann
Dieser Beitrag wurde mit großer Sorgfalt von der SIEGFRIED-Redaktion erstellt und von Frederik Strasmann juristisch geprüft. Strasmann ist Co-Gründer und Geschäftsführer der rightmart Rechtsanwalts GmbH. Das Verbraucherrecht gehört dabei zu Strasmanns Fachgebieten, in denen er Mandanten erfolgreich vertritt.

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