Zwischen Sportvereinen und ihren Mitgliedern entwickelt sich meist ein persönliches Verhältnis, das im Falle einer Kündigung zu einer formlosen Auflösung verleitet. Zwar können Sie Ihre Sportvereinskündigung auch im persönlichen Gespräch mündlich aussprechen, doch die schriftliche und somit belegbare Kündigung sollte – wie es das Vertragsrecht vorsieht – folgen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Kündigung Ihrer Sportvereinsmitgliedschaft achten sollten.
- Die Kündigungsfrist im Sportverein darf maximal zwei Jahre betragen (§ 39 BGB).
- Eine außerordentliche Sportvereinskündigung kann ggf. mit einem Umzug, einem geänderten Satzungszweck, einer Beitragserhöhung, einer Erkrankung oder einer gestrichenen Leistung begründet werden.
- Bei Dauerschuldverhältnissen wie einer Sportvereinsmitgliedschaft greift der Taschengeldparagraf (Bewirken der Leistung mit eigenen Mitteln, § 110 BGB) nicht.
- Aufschluss über Ihr Kündigungsrecht im Sportverein gibt Ihnen z.B. ein Online-Check im SIEGFRIED CLUB.
- Diese Voraussetzungen sollten erfüllt sein, wenn Sie Ihrem Sportverein kündigen möchten
- Diese Bestandteile muss Ihre Sportvereinskündigung beinhalten
- Das müssen Sie beachten, wenn Sie die Mitgliedschaft Ihres Kindes im Sportverein kündigen
- Diese Kündigungsfristen müssen Sie beim Auflösen Ihrer Mitgliedschaft im Sportverein einhalten
- Fazit: Es kann sich lohnen, bei der Sportvereinskündigung auf anwaltliche Unterstützung zu setzen
- FAQ - Sportvereinskündigung
Diese Voraussetzungen sollten erfüllt sein, wenn Sie Ihrem Sportverein kündigen möchten
Prinzipiell sollten Sie sich in der Satzung Ihres Sportvereins über die Details Ihrer Kündigungsanforderungen informieren. Der Gesetzgeber schreibt lediglich vor, dass Ihre Kündigungsfrist maximal zwei Jahre betragen darf (§ 39 BGB).
Die Mitgliedschaft in Ihrem Sportverein können Sie immer zum Ende der entsprechenden Vertragslaufzeit ordentlich – also fristgerecht – kündigen. In manchen Verträgen sind weitere Stichtage aufgeführt, zu denen eine ordentliche Kündigung möglich ist. In dieser müssen Sie keine Kündigungsgründe angeben.
Voraussetzungen für eine außerordentliche Sportvereinskündigung
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie bei Ihrem Sportverein eine außerordentliche Kündigung einreichen. In diesem Fall muss die Mitgliedschaft im Sportverein für Sie eine unerträgliche und unzumutbare Belastung darstellen.
Gründe, die eine außerordentliche Sportvereinskündigung berechtigen können:
- Umzug des Sportvereinsmitglieds
- Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Sportvereinsmitglieds durch Beitragserhöhungen
- Erhebliche bzw. langfristige Erkrankung oder Schwangerschaft des Sportvereinsmitglieds
- Änderungen wichtiger Satzungszwecke
- Sportverein bietet die vom Mitglied genutzten Leistungen nicht mehr an
All diese Gründe können eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen, müssen es aber nicht. Viele Faktoren entscheiden darüber, ob eine außerordentliche Sportvereinskündigung zulässig ist oder nicht. Dazu zählen:
- Prozentuale Beitragserhöhungen
- Gegenleistungen des Sportvereins
- Verbundene Kosten durch die Mitgliedschaft neben dem Mitgliedsbeitrag
- Finanzielle Belastbarkeit des Sportvereinsmitglieds
- Dauer der ordentlichen Kündigungsfrist
Ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Sportvereinen und ihren Mitgliedern berechtigt in der Regel nicht zur außerordentlichen Kündigung.
Wie Ihre Chancen stehen, hängt immer von der Vertragssatzung und Ihren individuellen Umständen ab. Eine Erhöhung des Beitrags im Tennisverein von 40 Prozent erkannte das Landgericht Aurich (Urteil vom 22.10.1986, 1 S 279/86) beispielsweise nicht als ausreichenden Kündigungsgrund an. In Zusammenarbeit mit Rechtsexperten empfiehlt Ihnen SIEGFRIED anwaltliche Unterstützung, sobald Sie eine außerordentliche Sportvereinskündigung in Betracht ziehen. Sie möchten die Mitgliedschaft in Ihrem Sportverein außerordentlich kündigen? Als Mitglied im SIEGFRIED CLUB können Sie Ihre Möglichkeiten z.B. über einen Online-Check prüfen.
Diese Bestandteile muss Ihre Sportvereinskündigung beinhalten
Sie haben die Entscheidung getroffen, Ihre Mitgliedschaft im Sportverein zu kündigen? Dann sollten Sie Ihre Kündigung unter Einhaltung der rechtlichen Pflichtbestandteile verfassen. Diese Bestandteile müssen in Ihrem Kündigungsschreiben an den Sportverein enthalten sein:
- Vollständiger Name Ihres Sportvereins laut Mitgliedschaftsvertrag
- Vereinssitz (Achten Sie bei Vereinen mit mehreren Standorten unbedingt auf die richtige Vereinsadresse)
- Aktuelles Datum
- Datum, an dem Ihre Mitgliedschaft enden soll
Bitten Sie Ihren Sportverein nach dem Einreichen der Kündigung unbedingt um eine Eingangsbestätigung, damit Sie Ihre Kündigung auch belegen können. Sicherheitshalber sollten Sie nach Beendigung Ihrer Mitgliedschaft prüfen, ob wirklich keine Beitragszahlungen mehr von Ihrem Konto abgebucht werden. Wenn Sie ganz sichergehen möchten, sollten Sie bei Ihrer Bank die Einzugsermächtigung kündigen.
Das müssen Sie beachten, wenn Sie die Mitgliedschaft Ihres Kindes im Sportverein kündigen
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt das Vereinsmanagement für Minderjährige in §§ 104 ff. Dort unterscheidet der Gesetzgeber zwischen Geschäftsunfähigkeit und beschränkter Geschäftsfähigkeit:
- Geschäftsunfähig: Kinder, die das siebte Lebensjahr noch nicht beendet haben, dürfen keine Geschäfte tätigen. Ihre Willenserklärungen sind nichtig.
- Beschränkt geschäftsfähig: Kinder, die das siebte Lebensjahr beendet haben (bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres) dürfen Geschäfte tätigen. Diese sind nur wirksam, wenn eine Genehmigung durch die Erziehungsberechtigten vorliegt.
Der Taschengeldparagraf § 110 BGB erlaubt es Jugendlichen, eigenständig ihr Taschengeld auszugeben. Rechtlich gesehen erfolgt die Genehmigung der Rechtsgeschäfte bereits durch die Überreichung des Taschengelds. Bei Sportvereinsmitgliedschaften greift der Taschengeldparagraf allerdings nicht, da es sich um ein sogenanntes Dauerschuldverhältnis handelt und die Jugendlichen dadurch langfristig bindet.
Ihr Kind hat keine Lust mehr auf Fußball, Ballett, oder ein anderes Hobby, das es im Verein ausübt? Für die meisten Sportvereine ist das ein verständlicher Kündigungsgrund, weshalb ein vorzeitiger Vereinsaustritt keine große Sache ist. Oft reicht ein kurzes persönliches Gespräch mit dem Trainer, dem Vorstand oder einer Geschäftsstelle des Vereins aus. Doch auch hier gilt: Nach einer mündlichen Kündigung sollten eine schriftliche Sportvereinskündigung und eine Eingangsbestätigung folgen.
Das bedeutet: Kinder dürfen Sportvereinsmitglieder werden, benötigen aber die Zustimmung der Eltern. Theoretisch reicht es aus, wenn bei der Anmeldung eines minderjährigen Kindes im Sportverein die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten vorliegt. Um sich gegen eventuelle Streitigkeiten im Scheidungsfall abzusichern, verlangen Sportvereine (auf Empfehlung von Landessportverbänden) größtenteils die Unterschrift beider Elternteile. Das Gleiche gilt auch für die Auflösung des Vertrages. Für die Sportvereinskündigung Ihres Kindes, wird das Einverständnis der Erziehungsberechtigten verlangt: Ist Ihr Kind zum Zeitpunkt der Kündigung nicht volljährig, so muss Ihr Sportvereinskündigungsschreiben folgenden Satz beinhalten:
„Hiermit kündige ich die Mitgliedschaft meines Sohnes bzw. meiner Tochter (vollständiger Name) in Ihrem Sportverein zum nächstmöglichen Zeitpunkt“.
Entstehen dem Vereinsmitglied Beitragsschulden, haftet es selbst – auch wenn es minderjährig ist. Es spielt keine Rolle, ob die Beitragszahlungen vom Jugendlichen oder von den Eltern durchgeführt wurden. Kommen Mitglieder den Beitragsforderungen nicht nach, können Sportvereine Erinnerungsschreiben und Mahnbescheide an das Sportvereinsmitglied schicken. Eltern haften zwar für ihre Kinder, doch dessen Schulden müssen sie nicht mit ihrem eigenen Vermögen begleichen. Hat das Vereinsmitglied kein eigenes Vermögen, können Sportvereine minderjährige Vereinsmitglieder ausschließen und einen Vollstreckungstitel einwirken. Letzteres findet in der Praxis allerdings kaum statt. Vorbeugend verpflichten Sportvereine die Eltern in der Regel schon bei der Sportvereinsanmeldung mit einem sogenannten Schuldbeitritt. Dadurch haften Eltern neben ihren Kindern für die Mitgliedsbeiträge.
So können Sie bei Ihrem Sportverein per E-Mail kündigen
Wenn die Sportvereinssatzung nichts Gegenteiliges sagt, ist eine Kündigung in Ihrem Sportverein per E-Mail erlaubt. Andernfalls sollten Sie sich an eine schriftliche Kündigung inklusive händischer Unterschrift halten.

In diesem Fall können Sie Ihre Sportvereinskündigung am PC schreiben, ausdrucken und per Einschreiben an den Sportverein senden oder persönlich abgeben.
So können Sie bei Ihrem Sportverein aufgrund Ihres Umzugs kündigen
Ein Umzug kann zum Sonderkündigungsrecht führen, muss er aber nicht. Laut § 314 BGB haben Sportvereinsmitglieder kein Recht auf eine Sonderkündigung bei Dauerschuldverhältnissen. Ob Sie aufgrund Ihres Umzugs vorzeitig Ihre Mitgliedschaft beim Sportverein kündigen können, hängt von der individuellen Vereinssatzung ab. Ist in dieser keine Rede von einem vorzeitigen Vereinsaustritt, sollten Sie zunächst das Gespräch mit dem Sportverein suchen. In den meisten Fällen einigen sich beide Vertragsparteien unabhängig von den vertraglichen Möglichkeiten.
Diese Kündigungsfristen müssen Sie beim Auflösen Ihrer Mitgliedschaft im Sportverein einhalten
Die Kündigungsfrist in Sportvereinen wird auch „Austrittsfrist“ genannt. Sie darf laut Gesetzgeber höchstens zwei Jahre betragen. Entnehmen Sie die für Sie geltende Kündigungsfrist Ihrer Vereinssatzung. Die meisten Sportvereine veröffentlichen ihre Satzung auf ihrer Homepage. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein, können Sie in Ihren Anmeldeunterlagen nachsehen oder Ihren Verein persönlich kontaktieren und nachfragen. Viele Sportvereine stellen online oder vor Ort ein eigenes Abmeldeformular zur Verfügung, das Sie nur noch ausfüllen, unterschreiben und abgeben müssen. Meistens beträgt die Vertragslaufzeit ein Jahr und kann unter Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist aufgelöst werden.
So können Sie Ihren Vertrag im Sportverein ohne Ihre Mitgliedsnummer kündigen
Bestenfalls enthält Ihre Sportvereinskündigung Ihre persönliche Mitgliedsnummer. Wirksam ist sie allerdings auch ohne diese Nummer. Falls Sie Ihre Mitgliedsnummer also nicht parat haben, können Sie diese einfach weglassen oder sich bei Ihrem Sportverein nach ihr erkundigen.
Fazit: Es kann sich lohnen, bei der Sportvereinskündigung auf anwaltliche Unterstützung zu setzen
Die Beziehung zwischen Sportvereinen und Mitgliedern ist meist sehr persönlich. Dennoch sollten Sie wie bei allen anderen Verträgen auch bei Ihrer Sportvereinskündigung auf rechtliche Vorgaben achten, um auf der sicheren Seite zu sein. Besonders bei einer außerordentlichen Kündigung kann es sich lohnen, rechtliche Beratung durch einen Experten im Vertragsrecht in Anspruch zu nehmen.
Sie möchten Ihre Mitgliedschaft im Sportverein kündigen? Ein Online-Check im SIEGFRIED CLUB informiert Sie über Ihre Möglichkeiten.

FAQ - Sportvereinskündigung
Die Mitgliedschaft in Ihrem Sportverein können Sie zum Ende der Vertragslaufzeit ordentlich und ohne Angabe eines Grundes kündigen. Außerordentliche Kündigungsgründe ergeben sich aus der Sportvereinssatzung. Folgende Punkte können zu einer außerordentlichen Kündigung führen:
- Umzug
- Beitragserhöhungen
- Leistungsminderungen
- Schwangerschaften
- Erkrankungen
- Änderungen der Satzungszwecke
Ihre Sportvereinskündigung muss mindestens diese rechtlichen Pflichtbestandteile enthalten:
- Vollständiger Name Ihres Vereins laut Mitgliedschaftsvertrag
- Vereinssitz
- Aktuelles Datum
- Datum, an dem Ihre Mitgliedschaft enden so
Die Kündigungsfrist bzw. Austrittsfrist in Sportvereinen darf höchstens zwei Jahre betragen. Die Kündigungsfrist können Sie Ihrer Sportvereinssatzung entnehmen. Meistens kann die Sportvereinsmitgliedschaft unter Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist auch frühzeitig aufgelöst werden.